Entstehung der Rasse - Sonderverein Sussex

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Entstehung der Rasse

"Grosse und Kleine Grafen aus Englischer Provinz"

Aus der Geschichte des Sussex - Huhnes

Bericht eines Sussexzüchters aus England.
FANCY FOWL; August 1986

Hühnerrassen in Nahaufnahme Nr. 23
Das Sussex - Huhn

Wir setzen unsere Reihe fort, in der verschiedene Geflügelrassen in Bild und Text dargestellt werden, dies mit Hilfe der Personen, die sich jahrelang mit der Züchtung und Ausstellung der Hühnerrassen befasst haben; in diesem Fall sind wir Mrs. Liz Phillips für die Aktualisierung unserer Informationen über die Rasse sowie Miss Veronica Mayhew, die uns den Klassiker von S.C. Sharpe als Quellenmaterial auslieh, sehr zu Dank verpflichtet. Die Fotos links stammen von John Tarren - er fotografierte im ganzen Land Tiere, die vor kurzem Preise gewonnen haben. Wir wollen weitere Fotos im Laufe des nächsten Jahres veröffentlichen.

Betonen möchten wir, dass mit diesem Teil unserer Zeitschrift keinesfalls die vom Butterworth-Verlag veröffentlichten "British Poultry Standards" (Rassegeflügel Standard) ersetzt werden sollen, die über die Rasse hinsichtlich Typ, Größe, Farbe, Gewicht und Skala der Richtpunkte ausführliche Informationen liefern. Zu weiteren Auskünften möge sich der Leser an Mr. M. Raisey, Geschäftsführer des "Sussex Poultry Club", Exbury, Ashford Hill Road, Headley, Nr. Newbury, Berkshire, wenden.

Die Sussex haben ihren Ursprung in einigen der ältesten Geflügelrassen Großbritanniens. Der Sonderverein gehört zu den ältesten des Landes. Die Entwicklung hin zu einer einheitlich festgelegen Rasse wurde jedoch zuerst von Mr. Edward Brown, einer zu Jahrhundertwende in Geflügelzüchter- und Landwirtschaftskreisen einflussreichen Persönlichkeit, angeregt.

Er sprach im Jahre 1903 auf einer Versammlung von Landwirten in Lewes und stellte fest, dass es Southdown-Schafe und Sussex-Rinder - jedoch keine mit dem Gebiet verbundenen besondere Geflügelrasse - gab. Dies veranlasste Mr. D.J. Wadman, einen großen, bekannten Farmer, zu der Bemerkung, dass er seit vielen Jahren rotgefiederte Tiere züchte, die in Farbe und Typ gleichförmig seien - vielleicht solle er sie "Ted Sussex" nennen. Er versprach Mr. Brown, dies mit verschiedenen Bewohnern des Ortes zu besprechen - mehrere Veröffentlichungen und ein umfangreicher Schriftwechsel folgten.

Heathfield in Sussex war das traditionelle Zentrum der Geflügelmast für den Londoner Markt. Bauer, die einige oder Tausende von Tieren mästeten, kauften als Produzenten ein. Hierzu waren sehr gut organisierte geschäftliche Operationen erforderlich. Jungtiere wurden von Züchtern in den südlichen Grafschaften Kent, Sussex und Surrey geliefert. Rassen wie: Old-Sussex- bzw. Kent- und Surrey-Hühner wie auch Dorkings waren in der Klassifizierung der ersten Geflügelausstellung in 1854 enthalten; in im Jahre 1854 veröffentlichter Literatur fand es Erwähnung - die Sussex-Rasse wurde jedoch nicht in das erste "Book of Standards" aus dem Jahre 1865 eingetragen

Damals beinhaltete die Klassifizierung des Begriffs "Sussex" eine Vielzahl von Formen und Farben. Alle Tiere hatten jedoch ein bestimmtes gemeinsames Merkmal: im Hinblick auf Fleisch und Eier waren sie sehr produktiv. Der Verlust dieses Qualitätsmerkmals führte dazu, dass mehrere Personen im Jahre 1903 der Entwicklung hin zur Standardisierung der Rasse widerstanden. Der heutige Standard betont jedoch noch immer bei der Punkteskala (d.h. 25, 20 bzw. 20 Punkte) Körperbau und Flachheit des Rückens sowie Größe und Farbe.

Obwohl es während der Standardisierung dieser Rasse wegen der Aufnahme der Hellen Sussex vielerlei Diskussionen gab, war dieser Farbschlag sowohl bei Ausstellungen als auch auf kommerziellem Gebiet der weitaus beliebteste und am häufigsten gesehene. Seine Rolle bei der Produktion der "sex-linked" Hühner war kommerziell besonders attraktiv - spezielle Züchtungen, bei denen die männlichen Tiere zur Mast ausgesondert wurden, wurden ermöglicht.

Aufgrund der damaligen Vielfältigkeit der Rasse erforderte die Schaffung eines Standards häufige Zusammenkünfte der Gründungsmitglieder des Vereins - die meisten von ihnen waren keine Züchter, sondern Hobby-Hühnerhalter.

Zum Glück für die Sussex verfasste Mr. S.C. Sharpe, der 1905 Club-Vorsitzender wurde, im Jahre 1920 ein Buch mit der vollständigen Geschichte der Rasse und der Entwicklung des Vereins, während alle Ereignisse noch leicht verfolgbar und sämtliche/r diesbezügliche/r Unterlagen/Schriftwechsel noch verfügbar waren. Das Buch entstand mit der ausdrücklichen Absicht, sowohl Neulingen als auch "alten Hasen" Hilfestellung zu leisten.

Glücklicherweise verfügte Mr. Sharpe aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung als von der Grafschaft beschäftigter Ausbilder über ausgezeichnete Kenntnisse als Geflügel-Experte. Außerdem gingen seine Kenntnisse von / Verbindung mit den Sussex auf seine Kindheit zurück, in der er bunte, braune und helle Sussex-Rassen gezüchtet hatte. Er beschrieb, wie man durch Kent, Surrey und Sussex reisend jene "starken, kräftig gebauten, `breitschultrigen`" Tiere zu Tausenden sehen könne.

Mr. Sharpe bedauerte lediglich, dass der Verein die Standards für die Rasse innerhalb von drei Monaten in aller Eile herausgegeben habe. Rückblickend war er der Meinung, dass "drei Jahre" wohl angebrachter gewesen wären. Die anfänglichen Standardfarben waren "bunt", "hell", und "rot", wobei "Braun" kurz danach folgte. "Gelb" kam ca. 1920 auf; "Weiße" wurden einige Jahre später "per Zufall" aus den Hellen gezüchtet. "Silbergraue" sind die letzte vom Standard angenommene Variante.

Obwohl nur sehr wenige der ursprünglichen Clubmitglieder Züchter waren, wurden andere Züchter vor der Fertigstellung der verschiedenen Farbstandards zu Rate gezogen. Mr. Sharpe berichtete, wie Tiere während der drei Monate zu Versammlungen mitgebracht wurden: "Es waren wirklich merkwürdige Exemplare darunter . . .Ich wünschte, ich hätte einige der Tiere fotografiert . . . Es gab auch nicht zwei, die gleich aussahen". Rückblickend findet er es erstaunlich, dass es im Laufe der Monate nicht zu tätlichen Auseinandersetzungen kam. Die Sussex wurden im November 1903 auf der Rassegeflügel-Ausstellung in Lewes offiziell als Rasse eingetragen. Anfänglich wurde viel Kritik laut - man bezeichnete die Hühner u.a. mit den Worten "alles Mischrassen".

Eine der ersten Aufgaben, mit denen die Züchter fertig werden mussten, bestand darin, dafür zu sorgen, dass gefiederte Beine (manchmal bei den Hellen zu sehen - ein Überbleibsel ihrer Vorfahren, zu denen die Brahma, die Cochin und Silbergraue Dorkings gehörten) sowie die "fünfte Zehe" verschwanden. Einigen Züchtern gelang letzteres nach dreijähriger gründlicher Selektierung.

Für die Roten Sussex war es zunächst schwierig, anerkannt zu werden. Anfänglich nannte man sie "Rote" bzw. "Rotbraune". Mr. Sharpe war der Ansicht, dass man es dabei hätte belassen sollen, da Schwarz in der Brustpartie dann zulässig gewesen sei. Damals herrschte eine Mischung von Roten und Braunen Sussex vor. Als Kampfhühnerblut dazukam, führte dies zu dichterem Gefieder als z.B. bei den Hellen. Ein gut gezüchtetes rotes Sussex-Huhn ist ein "solide" zu handhabendes Tier. Diese Variante sollte - sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Tieren - tiefrot-schwarz gestreifte Halsfedern und weiße Beine haben.

Die "bunte" Variante ist die älteste aus der Sussex-Familie. In der Vergangenheit hat man ihr viele Namen gegeben - darunter "Old Kent" und "Barnyard Spangled", "Old Spangled Sussex", "Old Spangled Dorking" und später "Spangled" und "Speckled". Anfänglich gab es eine beträchtliche Farbenvielfalt - man einigte sich auf folgenden Standard "Grund dunkelmahagonifarbig, auf dem jede Feder mit einem kleinen weißen Fleck versehen ist und ein schmaler glänzender schwarzer Streifen das Weiße von der restlichen Feder trennt". Darüber hinaus sollten Kopf- und Halsfedern des männlichen Tieres dunkelmahagonifarbig, gestreift mit schwarz und weiß an den Spitzen, sein. Der mahagonifarbige Teil des Gefieders der Henne sollte kein "Pfeffer" aufweisen.

Mr. Sharpe betont, dass die Halsfedern der Hellen Sussex (bei männlichen und weiblichen Tieren) schwarz-weiß gestreift seien: "Der Neuling sollte sich auf "Weiß" - nicht "Schwarz" - konzentrieren - eine weiße Feder mit einer schwarzen Mitte. Das ist das Richtige". Seinem Urteil nach sind es die Halsfedern, die die Hellen so gut aussehen lassen; diesen Punkt sollte man bei der Zusammenstellung eines Zuchtstammes stets berücksichtigen.

Wie schon erwähnt, war Mr. Sharpe davon überzeugt, dass die Rasse auf die "Braunen" hätte verzichten können. "Der Standard lautete `Rot oder Braun`, und so sollte es auch gewesen sein . . . Ich bin nicht dafür, zu viele Farben in eine Rasse hineinzubringen . . . Wenn wir eine gute Variante bzw. Rasse bekommen, so lassen uns all unsere Zeit, unsere Ideen und unsere Energien auf die Züchtung und Selektion zwecks Verbesserung verwenden - und keine Zeit mit dem Versuch vergeuden, ein "blau-schwarz-gelbes" oder grünes Tier zu züchten".

Er akzeptierte jedoch den braunen Farbschlag und empfahl den Züchtern, das Beste daraus zu machen und es zum idealen Schlachthuhn zu entwickeln. Der Standard verlangt, dass männliche Tiere dunkelmahagonifarbene schwarz-gestreifte Kopf-, Hals- und Sattelfedern haben, wobei Rücken- und Flügel-Bogen ein kräftiges Mahagoni aufweisen sollen. Die Henne hat eine braune Farbe (anstatt des Mahagoni), wobei Rücken und Flügel ein dunkles Braun, versetzt mit Schwarz, haben sollen. Brust, Schwanz und Oberschenkel des männlichen Tieres sind schwarz, wohingegen Brust und unterer Teil des Körpers beim weiblichen Tier ein klares blassweizenfarbiges Braun auf weisen sollen - das, wie in der Illustration von Wippell in Mr. Sharpes "Buch der Sussex" gezeigt - einen erstaunlichen Effekt erzielt.

Bei der Einrichtung eines Zuchtstammes sollte der Züchter die Reihenfolge der Punkte des Standards immer als vorrangig betrachten. In Erinnerung an Mr. Sharpes Beschreibung der "breitschutrigen" Tiere werden Länge und Breite von Rücken und Brust erwartet. Der Rücken sollte ebenfalls flach sein. Der Kopf sollte mittelgroß sein - von feiner Qualität, mit einem mittelgroßen, gleichmäßig gezackten und aufrechten Kamm, der eng am Kopf anliegt.

Ms. Sharpe verglich die Sussex insofern mit einer Raupe, als es bei den verschiedenen Varianten einige Zeit dauern kann, bis sie ihre endgültige Farbe entwickelt haben. Dies kann bedeuten, dass man die Tiere u.U. längere Zeit behält als andere Rassen, bevor die endgültige Selektierung möglich ist, immer aber den "praktischen Nutzen" davon hat.

Er wies ebenfalls darauf hin, dass Sussex-Züchter mit nicht so vielen Tieren in vielen Fällen bessere Ergebnisse erzielen. "Wenn man z.B. nur zwei Hennen mit einem männlichen Tier zusammenbringt und diese drei wegen bestimmter guter Merkmale auswählt, ist es möglich, einen akzeptablen Prozentsatz typischer Jungtiere zu bekommen. Wenn man danach wiederum von dieser Generation ausgehend genauso verfährt, erhält man eine höhere Zahl, die den Punkten entspricht".

Die Zahl der ausgestellten Sussex-Varianten hat im Laufe der Jahre erheblich abgenommen. Die Hellen sind, gefolgt von den Bunten, die meistverbreitete Variante. Im Jahre 1984 gab es bei der "National Championship Show" auch Anmeldungen für Weiße und Gelbe Sussex. Wie bei vielen anderen Rassen haben die Zwerge auch hier den größten Erfolg. Sussex-Zwerge entsprechen dem Standard der großen Tiere (Ausnahme ist das Gewicht: maximal 1130 Gramm bei männlichen / maximal 790 Gramm bei weiblichen Tieren). Der verstorbene Peter Parris schrieb in der Ausgabe der "Sussex Poultry Club News" von 1978, dass Preisrichter auch weiterhin bemängelten, dass die Zwerg-Sussex zu groß seien . . . " . . . nur selten findet man ein Tier, das allein aus diesem Grunde beim Richten zurückgestellt wurde". Die Punkteskala für Zwerge legt sogar noch größeren Wert auf Typ, Größe und Gewicht, wofür 35 von den 100 Punkten vergeben werden; Halszeichnung, Schwanz und Flügel entsprechen 20 Punkten.

Wie bei den großen Rassen herrscht die Helle Rasse bei Zwerghühner-Ausstellungen vor, wobei die Bunten den Silberfarbigen ungefähr gleichkommen. Weiße und Gelbe Sussex-Zwerghühner findet man ebenfalls. Am häufigsten sieht man Helle Sussex-Zwerge bei Züchtern aus Nordengland - wobei man andere Farben größtenteils in den Midlands und Grafschaften Südenglands findet. Eine kleinere Anzahl von Züchtern hält sich weiterhin an Braune und Rote Rassen.

In der Zeitschrift "The Sussex Poultry Club News" berichtete Dave Bonwick über ein wiederauflebendes Interesse an Gelben Sussex - sowohl große als auch Zwergrassen. Er war der Meinung, dass es einige Zeit dauern könne, bis man die goldgelbe Farbe erreicht habe, da - im Gegensatz zu den gelben Varianten der Rocks oder Orpington - Gelb nicht die einzige Farbe sei; der Sussex-Standard verlangt Schwarz an Flügeln, Schwanz und Hals. Er schrieb außerdem, dass sich Züchter von gelben, braunen bzw. roten Varianten nicht davon abhalten lassen sollten, gegen Weiße oder Silberfarbige anzutreten, weil sie davon ausgingen, keine Chance zu haben, einen Preis zu bekommen. Er rät: "jedesmal, wenn Sie ihre zeigen, können sie bei einem Hobbyzüchter Interesse wecken, den Farbschlag aufzunehmen, was nur zum Besten für die Rasse sein kann".

Anmerkungen des Übersetzers hinsichtlich des aktuellen Standes (Frühjahr 1990) der Sussex in Großbritannien

Groß:


Hell:
immer noch die beliebteste Farbe; Typ und Zeichnung sind sehr gut, Qualität der Kämme läßt oft nach.

Bunt:
Ende der 80er Jahre wurde diese Farbe durch zu starke Einzucht gefährdet. Import aus Holland hat Zukunft sichergestellt.

Gelb - Columbia:
kaum noch vorhanden.

Weiß:
in guter Qualität noch zu finden.

Rot - Columbia:

war Ende der 80er Jahre kaum noch zu sehen - Importe aus der Bundesrepublik (Herr Böker) haben Zukunft gesichert.

Braun:
Ende der 80er Jahre wurden Rot-Columbia-Tiere (aus der Bundesrepublik) eingekreuzt. Ergebnis stimmt hoffnungsvoll.

Silber:
wird nur selten gesehen - und dann meistens noch mit tiefschwarzen Läufen; Dieser Farbschlag war in "Groß" niemals beliebt (im Gegensatz zu den Zwergen).

Zwerge:


Hell:
beliebteste Farbe bei den Zwerg-Sussex

Bunt:
Typ ist mit den Großen nicht zu vergleichen, meistens fehlt es an genügend entwickelter Schwanzpartie

Gelb - Columbia:
wird nicht oft ausgestellt, es gibt wahrscheinlich aber noch gute Qualität.

Weiß:
war niemals sehr beliebt, es fehlt den Tieren in dieser Farbe oft an Rückenlänge.

Rot - Columbia:
wird kaum noch gesehen.

Braun:
wird kaum noch gesehen.

Silber:
es gibt regelmäßig auf den Ausstellungen gute Tiere; - die Hennen sind jedoch meistens auf dem Rücken fast schwarz.

Werdegang des Sussex - Huhnes in Deutschland.

Bereits um das Jahr 1860 muss das Sussex - Huhn in Deutschland bekannt gewesen sein

In der züchtungswissenschaftlichen Studie "Das Sussex - Huhn" von Friedrich Böhm, Folbern, in der 2. Auflage erschienen 1924 schreibt Ernst Klein in einem Nachsatz folgendes.

Nachtrag zur Geschichte der Sussex.

Während der Drucklegung des vorliegenden Buches sind mir noch folgende Feststellungen zur Geschichte der Sussexzucht in Deutschland gelungen, die ich im Einverständnis mit Herrn Böhme bekannt gebe:

Beim Studium alter Geflügelzeitungen stieß ich im Inseratenteil wiederholt auf die Bezeichnung "Sussex". Es war aber erst nicht möglich nachzuweisen, dass diese damaligen Sussex mit unserer heutigen Rasse identisch seien.

In Nr. 17 der "Blätter für Geflügelzucht" vom 1. September 1868 finde ich in einem Aufsatz von R. Oettel nun folgendes: "Dorking, die englische fünfzehige Rasse, durch zweckmäßige, richtig berechnete Kreuzungen (mit Brahma. Der Verf.) zu ihrer gegenwärtigen Größe und Stärke gelangt, ist unter dem Namen allgemein verbreitet, und würde höchstens nur noch eine vierzehige Variante "Sussex" nach der englischen Grafschaft genannt, wo sie am häufigsten vorkommt, anzuführen sein".

Hiernach ist es ganz klar, dass die Sussex bereits 1868 in Deutschland bekannt waren und nur durch das Fehlen der Fünften Zehe sich von den Dorking unterschieden.

Dass sie auch in Deutschland gezüchtet wurden, ergibt sich aus den in Nr. 19 desselben Jahrgangs obiger Zeitung veröffentlichten Gewinnliste der am 25. September 1868 gelegentlich einer Ausstellung vorgenommenen Verlosung des "Hühnerologischen Vereins zu Görlitz", worin unter Nr. 21 als Gewinn der Frau Rittergutsbesitzerin König auf Pahlwitz ein Stamm Sussexhühner angegeben wird. Eine Verwechselung mit Dorking ist ausgeschlossen, den auf Nr. 22 entfiel als Gewinn ein Stamm Dorking.

Auch sonst müssen die Sussex schon in Deutschland verbreitet gewesen sein, da C. E. Scholze in Reichenau in Nr. 24 der "Blätter für Geflügelzucht" vom 15. Dezember 1868 u. a. 2,5 Sussex a' Stück 2 Thlr. offerierte.

Anscheinend ist die Rasse dann aber wieder verschwunden und erst durch Herrn Bernhard Heumann aus Quedlinburg wieder erstmalig eingeführt worden, um nun bei uns endgültig festen Fuß zu fassen.

E. Klein

"Cook" ein eifriger Vorkämpfer der Sussex in England war es, der Zuerst in einer deutschen Geflügelzeitung über die Sussex schrieb. Der Aufsatz erschien im Jahre 1903 in der Leipziger "Allgemeinen Geflügelzeitung". Ihm verdanken die Sussex ihre Einführung in Deutschland.

Der als Pionier der Sussex Zucht in Deutschland, allgemein bekannte Herr Bernhard Heumann in Quedlinburg setzte sich durch genannte Zeitung mit dem englischen Berichterstatter in Verbindung, und am 23. November 1903 zogen 1,3 "Helle Sussex" in Quedlinburg ein.

Im Jahre 1904 wurden durch Herrn Fritz Happold auch "Rote Sussex " eingeführt, die aber bald wieder von der Bildfläche verschwanden. Später kamen dann noch "Gesprenkelte Sussex" hinzu.

 
SV Sussex - Tel. 06151 59 26 59 - Pfungstädter Str. 15 - 64297 Darmstadt
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